Schaltanlagen

Mittelspannungsschaltanlagen

Auf dem Weg vom Umspannwerk des Netzbetreibers bis zum Endverbraucher sind
Mittelspannungsschaltanlagen unverzichtbare Relaisstationen. Über sie wird
die elektrische Energie verteilt. Gleichzeitig schützen sie im Fehlerfall
Netze und elektrische Betriebsmittel.
Kunden, die auf der Mittelspannungsebene vom Netzbetreiber versorgt werden,
benötigen eine Übergabe-Schaltanlage. Hier beginnt das Arbeitsgebiet von EET.

Je nach Leistungsbedarf und sonstigen Erfordernissen werden Leistungsschalter-
oder Lastschaltanlagen eingesetzt. In Deutschland sind im Wesentlichen 2 verschiedene
Bauformen vertreten: Bei der klassischen luftisolierten Anlage stellt die Umgebungsluft
das Isoliermedium zwischen den Leitungsbahnen dar. Um die erforderliche Spannungs-
festigkeit zu erreichen, sind relativ große Abstände zwischen den Phasen erforderlich.
Daher nehmen luftisolierte Schaltanlagen relativ viel Platz in Anspruch. Dieses Problem
wird durch SF6-isolierte Schaltanlagen vermieden, die zunehmend Verbreitung finden.
SF6 (Schwefelhexafluorid) ist ein Gas, dessen dielektrische Festigkeit etwa 3 mal so
hoch ist, wie die von Luft, die Lichtbogen-Löscheigenschaften sind 3-4 mal besser.
Dies ermöglicht kleinere Abstände und damit eine kompaktere Bauweise. SF6 ist unbrennbar,
ungiftig und geruchlos. Gelangt es jedoch in die Atmosphäre, trägt es Treibhaus-Effekt
bei. In verschiedenen Ländern (z. Bsp. Schweiz) ist man vor diesem Hintergrund bestrebt,
die Verwendung von SF6 zurückzudrängen. Auf EU-Ebene sind jedoch in absehbarer Zeit
keine gesetzlichen Auflagen zu erwarten.